Gitarre & Bass (2000): Difference between revisions
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'''''Summary''': Allan Holdsworth discusses his musical journey and his latest album, "The Sixteen Men of Tain." The album's title is inspired by a Scottish distillery, Glenmorangie, that employs only 16 people. Holdsworth incorporates a double bass into his music, adding warmth to his sound. He emphasizes that not knowing everything is what makes life and music interesting, reflecting on his personal growth and experiences. He shares his interest in beer and beer pumps. Holdsworth also talks about the importance of embracing technology in music, particularly the use of digital amplifiers. He briefly mentions his use of the SynthAxe as a secondary instrument for creating various sounds.'' | |||
This article was published in German. A machine translation is given below. | |||
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==German version== | |||
GB 2000 | GB 2000 | ||
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Allan ist seit drei Jahren Carvin-Endorser. Mit seinen früheren Custom-made-Headless-Gitarren (überwiegend aus Steinberger-Teilen gefertigt) war er eigentlich zufrieden, musste aber auch schon mal ein paar Jahre auf ein neues Instrument warten. „Ich wusste dann nie genau, ob ich das noch erleben würde. Und das war der primäre Grund, mit Carvin zusammenzuarbeiten: sie sind schneller.“ So ist auch die technische Konstruktion seiner Carvin-Gitarren der seiner früheren Custom-Modelle sehr ähnlich (Humbucker Pickups, Tune-o-matic-Bridge), Korpusform und Design sind etwas ergonomischer ausgefallen (siehe auch http://www.carvin.com). Allan spielt in den vergangenen Jahren verschiedene Mesa/Boogie-Amps. Vor drei Jahren bekam er dann in Japan einen der ersten Prototypen des digitalen DG1000-Preamps von Yamaha in die Finger. „Und der hat mir sofort absolut gefallen. Ich benutze diesen Preamp seitdem und habe auch das komplette neue Album damit eingespielt. Im Gegensatz zu den neuen Modelling-Amplifiers ist dieser Preamp flexibler.“ Live spielte Holdsworth in der Folgezeit zwei DG100-Combos (mit je zwei 12"-Lautsprechern) bevor er zu zwei DG80-Modellen (mit 1×12"-Bestückung) wechselte, gelegentlich mit zusätzlichen 1×12"-Boxen. „Ein schönes, kleines Setup mit hervorragendem Sound: Ich nutze jeweils einen Preamp der Combos für verzerrte Sounds, den anderen für die cleanen Sachen. Jede Vorstufe steuert dabei dann aber beide Endstufen der Combos an, und so habe ich immer die Möglichkeit in stereo zu spielen. Das macht die Sache sehr viel einfacher.“ „Yamaha hat in diesen Combos auch genau die Speaker, die ich sehr mag: Es sind Celestion G12/100, aber nicht die Sorte, die man normalerweise kennt; sondern sie entsprechen exakt den Lautsprechern, die sie früher in den Mesa/Boogie-Amps hatten, als BlackShadow-Speaker. Die konnte man nicht kaufen, die hat Celestion nur für Boogie gebaut. Und diesen Sound mag ich sehr.“ Den Wechsel von seinen Mesa/Boogie Röhren-Amps zu den digitalen Yamaha-Verstärkern bei der letzten Produktion, umschreibt Holdsworth sehr plastisch: „In diesem Zusammenhang war mir der Sound der Boogies zu haarig; die Yamahas klangen da delikater, etwas konzentrierter. Sie reagieren noch sensibler auf die Dynamik des Anschlags sowie auf den Lautstärkeregler meiner Gitarre. Und das ist wichtig.“ Holdsworth betont, dass er nie dogmatischer Verfechter der Röhrentechnologie war: „In den ganzen Jahren habe ich eine Menge wirklich guter Transistor-Amps kennen gelernt; ich war nie jemand, der nur an Röhren glaubte. Ich habe ja auch jahrelang einen Amp von Hartley/Thompson gespielt, dann einen Pearce – beides großartige Transistorverstärker – aber eben auch Marshalls und Boogies. Und dieser neue Digital-Amp funktioniert einfach sehr gut. Sein Frequenzgang taugt bestimmt nicht, um darüber Musik zu hören, aber er berücksichtigt sehr genau die Eigenarten einer E-Gitarre. Ich war zuerst sehr überrascht. dass mir so etwas gefällt.“ Aufgenommen hat Holdsworth mit einer 32Spur-Maschine von Mitsubishi. „Viele junge Musiker denken Digital sei gleich Digital – sie glauben der Werbung. Aber bei digitalem Equipment ist es genau wie bei anderen Sachen auch: entweder ist es gut oder es ist schlecht. Nimm mal was mit einer A-Dat auf und vergleiche es mit dieser digitalen Mitsubishi-Bandmaschine – dazwischen liegen Welten, es ist unglaublich! Neulich war ich mit Gary Husband und Jimmie Johnson in einem Studio in L.A., und da hatten sie eine neue Maschine von Euphonics, eine R1, mit 24bit/96khz-Technologie – und das war wirklich unbeschreiblich, das war noch einmal ein riesiger Schritt nach vorne. Ich wollte diese Maschine überhaupt nicht benutzen, sonst hätte ich sie für spätere Produktionen wohl immer mieten müssen. Alles andere gefällt dir dann nicht mehr ...“ Holdsworth ist sich auch sicher, dass selbst solche technischen Differenzen auf höchstem Niveau, bei jedem Musikhörer wirken – denn es geht bei der Aufnahmetechnologie ja grundsätzlich immer um Wandlungsprozesse, um Übertragungen auf andere Medien und wieder zurück in die schwingende Luft. „Es wird nie so gut klingen, wie das musikalische Ereignis an sich“, meint Allan. „Aber je besser die Technologie, umso näher kommt es dem Original. Und Digitaltechnologie kann heute besser sein als die analoge Technik. Darauf habe ich lange gewartet. Es bringt auch nichts, diese technische Entwicklung zu ignorieren; denn Musik ist nun mal auch Sound, das ist eine enge Verbindung, physikalisch wie spirituell. Und Noten, die man spielt, drücken einfach mehr aus, wenn sie gut klingen.“ Noch eine Anmerkung zu Allans wiederentdecktem Zweitinstrument, der SynthAxe (s. Foto links). Hierbei handelt es sich praktisch um einen MIDI-Controller in Gitarrenform, der 1985 von Bill Aitken auf den Markt gebracht wurde. Die rechte Hand des Spielers bedient ein Tastenfeld am Instrument, diverse Schalter, ein Whammy und die so genannten Trigger-Strings, die durch Berührung Klangveränderungen ermöglichen. Außerdem gehört ein Pedalboard zur Steuerung. Im Gegensatz zu MIDI-Gitarren, bei denen die Saitenschwingung in MIDI-Daten umgewandelt wird (mit den bekannten Zeitverzögerungsproblemen), sind die „Saiten“ der SynthAxe in Wirklichkeit Sensoren; ebenfalls die „Bünde“ des Instruments, die in jeweils 6 Zonen aufgeteilt sind. Trifft also eine bestimmte Saite auf einen bestimmten Bund, setzt der Prozessor der SynthAxe diese Information in eine bestimmte Tonhöhe um. Spezielle Bending-Sensoren sorgen dafür, dass auch die Tonhöhe gezogener Saiten adäquat berechnet und umgesetzt wird. Die Saiten dieses Instruments müssen also nicht angeschlagen werden, um Signale zu erzeugen. Die SynthAxe wird übrigens standardmäßig mit .013er Saiten in allen 6 Positionen bestückt, was ein sehr spezielles, nicht unbedingt E-Gitarren-typisches Spielgefühl vermittelt. Bendings, Hammer-Ons oder Pull Offs, Vibrati etc. sind durch die dünnen Saiten in keiner Lage ein Problem. Verbunden mit Synthesizer-Sound-Modulen (früher meist von Yamaha und Oberheim) sind alle denkbaren Sounds realisierbar. Ein komplettes SynthAxe-System kostete 1986 übrigens noch ca. £ 10,000 (runde DM 45000,–), heute liegt der Gebrauchtmarktpreis bei ca. $ 5000. Weitere Details über dieses vom Aussterben bedrohte Instrument erfährt man unter http://www.hollis.co.uk/john/synthaxe.htm ■ | Allan ist seit drei Jahren Carvin-Endorser. Mit seinen früheren Custom-made-Headless-Gitarren (überwiegend aus Steinberger-Teilen gefertigt) war er eigentlich zufrieden, musste aber auch schon mal ein paar Jahre auf ein neues Instrument warten. „Ich wusste dann nie genau, ob ich das noch erleben würde. Und das war der primäre Grund, mit Carvin zusammenzuarbeiten: sie sind schneller.“ So ist auch die technische Konstruktion seiner Carvin-Gitarren der seiner früheren Custom-Modelle sehr ähnlich (Humbucker Pickups, Tune-o-matic-Bridge), Korpusform und Design sind etwas ergonomischer ausgefallen (siehe auch http://www.carvin.com). Allan spielt in den vergangenen Jahren verschiedene Mesa/Boogie-Amps. Vor drei Jahren bekam er dann in Japan einen der ersten Prototypen des digitalen DG1000-Preamps von Yamaha in die Finger. „Und der hat mir sofort absolut gefallen. Ich benutze diesen Preamp seitdem und habe auch das komplette neue Album damit eingespielt. Im Gegensatz zu den neuen Modelling-Amplifiers ist dieser Preamp flexibler.“ Live spielte Holdsworth in der Folgezeit zwei DG100-Combos (mit je zwei 12"-Lautsprechern) bevor er zu zwei DG80-Modellen (mit 1×12"-Bestückung) wechselte, gelegentlich mit zusätzlichen 1×12"-Boxen. „Ein schönes, kleines Setup mit hervorragendem Sound: Ich nutze jeweils einen Preamp der Combos für verzerrte Sounds, den anderen für die cleanen Sachen. Jede Vorstufe steuert dabei dann aber beide Endstufen der Combos an, und so habe ich immer die Möglichkeit in stereo zu spielen. Das macht die Sache sehr viel einfacher.“ „Yamaha hat in diesen Combos auch genau die Speaker, die ich sehr mag: Es sind Celestion G12/100, aber nicht die Sorte, die man normalerweise kennt; sondern sie entsprechen exakt den Lautsprechern, die sie früher in den Mesa/Boogie-Amps hatten, als BlackShadow-Speaker. Die konnte man nicht kaufen, die hat Celestion nur für Boogie gebaut. Und diesen Sound mag ich sehr.“ Den Wechsel von seinen Mesa/Boogie Röhren-Amps zu den digitalen Yamaha-Verstärkern bei der letzten Produktion, umschreibt Holdsworth sehr plastisch: „In diesem Zusammenhang war mir der Sound der Boogies zu haarig; die Yamahas klangen da delikater, etwas konzentrierter. Sie reagieren noch sensibler auf die Dynamik des Anschlags sowie auf den Lautstärkeregler meiner Gitarre. Und das ist wichtig.“ Holdsworth betont, dass er nie dogmatischer Verfechter der Röhrentechnologie war: „In den ganzen Jahren habe ich eine Menge wirklich guter Transistor-Amps kennen gelernt; ich war nie jemand, der nur an Röhren glaubte. Ich habe ja auch jahrelang einen Amp von Hartley/Thompson gespielt, dann einen Pearce – beides großartige Transistorverstärker – aber eben auch Marshalls und Boogies. Und dieser neue Digital-Amp funktioniert einfach sehr gut. Sein Frequenzgang taugt bestimmt nicht, um darüber Musik zu hören, aber er berücksichtigt sehr genau die Eigenarten einer E-Gitarre. Ich war zuerst sehr überrascht. dass mir so etwas gefällt.“ Aufgenommen hat Holdsworth mit einer 32Spur-Maschine von Mitsubishi. „Viele junge Musiker denken Digital sei gleich Digital – sie glauben der Werbung. Aber bei digitalem Equipment ist es genau wie bei anderen Sachen auch: entweder ist es gut oder es ist schlecht. Nimm mal was mit einer A-Dat auf und vergleiche es mit dieser digitalen Mitsubishi-Bandmaschine – dazwischen liegen Welten, es ist unglaublich! Neulich war ich mit Gary Husband und Jimmie Johnson in einem Studio in L.A., und da hatten sie eine neue Maschine von Euphonics, eine R1, mit 24bit/96khz-Technologie – und das war wirklich unbeschreiblich, das war noch einmal ein riesiger Schritt nach vorne. Ich wollte diese Maschine überhaupt nicht benutzen, sonst hätte ich sie für spätere Produktionen wohl immer mieten müssen. Alles andere gefällt dir dann nicht mehr ...“ Holdsworth ist sich auch sicher, dass selbst solche technischen Differenzen auf höchstem Niveau, bei jedem Musikhörer wirken – denn es geht bei der Aufnahmetechnologie ja grundsätzlich immer um Wandlungsprozesse, um Übertragungen auf andere Medien und wieder zurück in die schwingende Luft. „Es wird nie so gut klingen, wie das musikalische Ereignis an sich“, meint Allan. „Aber je besser die Technologie, umso näher kommt es dem Original. Und Digitaltechnologie kann heute besser sein als die analoge Technik. Darauf habe ich lange gewartet. Es bringt auch nichts, diese technische Entwicklung zu ignorieren; denn Musik ist nun mal auch Sound, das ist eine enge Verbindung, physikalisch wie spirituell. Und Noten, die man spielt, drücken einfach mehr aus, wenn sie gut klingen.“ Noch eine Anmerkung zu Allans wiederentdecktem Zweitinstrument, der SynthAxe (s. Foto links). Hierbei handelt es sich praktisch um einen MIDI-Controller in Gitarrenform, der 1985 von Bill Aitken auf den Markt gebracht wurde. Die rechte Hand des Spielers bedient ein Tastenfeld am Instrument, diverse Schalter, ein Whammy und die so genannten Trigger-Strings, die durch Berührung Klangveränderungen ermöglichen. Außerdem gehört ein Pedalboard zur Steuerung. Im Gegensatz zu MIDI-Gitarren, bei denen die Saitenschwingung in MIDI-Daten umgewandelt wird (mit den bekannten Zeitverzögerungsproblemen), sind die „Saiten“ der SynthAxe in Wirklichkeit Sensoren; ebenfalls die „Bünde“ des Instruments, die in jeweils 6 Zonen aufgeteilt sind. Trifft also eine bestimmte Saite auf einen bestimmten Bund, setzt der Prozessor der SynthAxe diese Information in eine bestimmte Tonhöhe um. Spezielle Bending-Sensoren sorgen dafür, dass auch die Tonhöhe gezogener Saiten adäquat berechnet und umgesetzt wird. Die Saiten dieses Instruments müssen also nicht angeschlagen werden, um Signale zu erzeugen. Die SynthAxe wird übrigens standardmäßig mit .013er Saiten in allen 6 Positionen bestückt, was ein sehr spezielles, nicht unbedingt E-Gitarren-typisches Spielgefühl vermittelt. Bendings, Hammer-Ons oder Pull Offs, Vibrati etc. sind durch die dünnen Saiten in keiner Lage ein Problem. Verbunden mit Synthesizer-Sound-Modulen (früher meist von Yamaha und Oberheim) sind alle denkbaren Sounds realisierbar. Ein komplettes SynthAxe-System kostete 1986 übrigens noch ca. £ 10,000 (runde DM 45000,–), heute liegt der Gebrauchtmarktpreis bei ca. $ 5000. Weitere Details über dieses vom Aussterben bedrohte Instrument erfährt man unter http://www.hollis.co.uk/john/synthaxe.htm ■ | ||
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