Gitarre & Bass (2000)

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Summary: Allan Holdsworth discusses his musical journey and his latest album, "The Sixteen Men of Tain." The album's title is inspired by a Scottish distillery, Glenmorangie, that employs only 16 people. Holdsworth incorporates a double bass into his music, adding warmth to his sound. He emphasizes that not knowing everything is what makes life and music interesting, reflecting on his personal growth and experiences. He shares his interest in beer and beer pumps. Holdsworth also talks about the importance of embracing technology in music, particularly the use of digital amplifiers. He briefly mentions his use of the SynthAxe as a secondary instrument for creating various sounds. [This summary was written by ChatGPT in 2023 based on the article text below.]

This article was published in German. A machine translation is given below.

German version

GB 2000

„Ich weiß, dass ich nichts weiß ich weiß, dass ich nichts weiß ich weiß, dass ich nichts weiß ich weiß, dass ich nichts weiß ich weiß, dass ich nichts Weiß“

ALLAN HOLDSWORTH IST NICHT NUR SEIT EINEM VIERTELJAHRHUNDERT ALS INSTITUTION DER GITARRENMUSIK ETABLIERT, ER GEHÖRT DARÜBER HINAUS AUCH ZU DEN GANZ WENIGEN MUSIKERN, DIE MAN AN NOCH WENIGER TÖNEN SOFORT IDENTIFIZIEREN KANN. SEIN HOCH ENTWICKELTES LEGATO-SPIEL AUF DER SYNTHAXE UND DER E-GITARRE IST ZU EINEM FÜR ANDERE INSTRUMENTALISTEN UNERREICHBAREN TRADEMARK-SOUND GEWORDEN. WIE SAGTE JOHN SCOFIELD SO TREFFEND IN

G&B 04/2000: „HOLDSWORTH IST UNBESCHREIBLICH, ER IST EIN UNGLAUBLICHER MUSIKER. ICH HABE NIE JEMANDEN SO GITARRE SPIELEN GEHÖRT WIE IHN.“ JETZT KÖNNEN WIR ALLE (ZUSAMMEN MIT JOHN SCOFIELD) WEITERSTAUNEN, DENN MIT ,THE SIXTEEN MEN OF TAIN‘ (FMS/CREAM) LIEGT EIN NEUES ALBUM DES LEGENDÄREN GITARRISTEN VOR.

Holdsworth’s letzte Einspielung ,None Too Soon‘ (1996) mit Interpretationen von Jazz und Pop-Standards überraschte, hat er sich diesmal wieder auf eigene Kompositionen beschränkt. Außer seinem Einsatz der SynthAxe, früher sein zweites Hauptinstrument neben der analogen E-Gitarre, überrascht vor allem die Kontrastierung mit dem beeindruckenden Kontrabass-Sound von Dave Carpenter, der übrigens auch festes Mitglied der Band von Scott Henderson ist. Neben Drummer Gary Novak, der das Holdsworth Trio komplettiert, sind als Gäste der von vielen Frank-Zappa-Produktionen bekannte Trompeter Walt Fowler (bei zwei Nummern) sowie Schlagzeuger Chad Wackerman (bei einem Track) zu hören. Eingespielt wurde wie immer in Holdsworth’s Heimstudio „The Brewery“, dass sich in einer alten Garage, neben seinem Haus in Vista, CA, zwischen Los Angeles und San Diego befindet. Hier Auszüge aus einem Gespräch mit Allan Holdsworth, der Ende Februar in Deutschland unterwegs war, um sein neues Album zu promoten. Im Mai kommt er wieder, zusammen mit seiner Band – Termine siehe unten. Erste Frage: Wer sind diese 16 Männer aus Tain, die Allan im Titel seiner aktuellen CD verewigt hat?

Allan: Tain ist eine Stadt in Schottland, und sie haben dort Destillerien, die sehr guten Single Malt Scotch herstellen. Im Gegensatz zu Blended Whisky, der aus mehreren Sorten aus verschiedenen Gegenden komponiert wird, mag ich lieber diese puren Single Malts. Ich schmecke auch sehr große Unterschiede zwischen diesen verschiedenen Whisky-Sorten. Glenmorange ist mein Lieblings-Whisky, und sie hatten eine Sorte im Programm, 18 Jahre alt, und auf dieser Flasche stand: „In Handarbeit hergestellt von den 16 Männern aus Tain.“ In dieser Destillerie arbeiten eben nur 16 Leute. Als ich dieses Stück schrieb, war das eine sehr festliche Sache. (grinst) Und immer wenn es festlich wird, denke ich an Alkohol – so gesehen war es der perfekte Titel für ein Album.

G&B: Es gibt also auch Musik zwischen Rock & Roll und Jazz, die von Drogen inspiriert wurde.

Allan: (lacht) Ja, das stimmt.

G&B: Wie kam es zum Einsatz des Kontrabass – der war bisher in deiner Musik nicht zu hören.

Allan: Stimmt, auf keiner meiner bisherigen Solo-Alben. ,None Too Soon‘ zähle ich nicht dazu, denn da war ja die Musik nicht von mir; da fühlte ich mich wie ein Gast. Ich wusste also, dass Dave Kontrabass spielt, und als wir mit dieser Produktion anfingen, wollte ich etwas Ruhigeres machen als ,Hard Hat Area‘ (von 1993); aber es sollte trotzdem Energie haben.

G&B: Und mit Walt Fowler hast du eine weitere interessante Farbe in deine Musik gebracht.

Allan: Ich mochte seinen Trompetenton schon immer, weil er sehr weich und eher nach einem Flügelhorn klingt.

G&B: Die eher weichen, warmen Klangfarben scheinen dir grundsätzlich näher zu liegen.

Allan: Vielleicht. Es war in jedem Fall eine Herausforderung, den E-Gitarrenton den ich mag, also mit Verzerrung, in diesem Zusammenhang zu realisieren. Aber ich denke, das ist gelungen.

G&B: Wie würdest du die Entwicklung deiner Musik seit ,Hard Hat Area‘ umschreiben?

Allan: Es ist wie mit dem Leben: es passiert. Ich diktiere der Musik nichts. Ich glaube an das, was ich machen will, und ich lasse es passieren. Um Dinge wie einen Plattenvertrag, muss man sich natürlich kümmern, sonst läuft es nicht. Aber ansonsten ist es wie mit dem Leben: Man weiß, dass man nie etwas weiß. Das ist das Schöne am Leben, das macht das Leben großartig. Es ist doch großartig, als Mann nicht zu verstehen, wie eine Frau denkt.

G&B: Wenn ich mit Leuten spreche, die fasziniert sind von Esoterik und Astrologie, ist mein Standpunkt immer, dass wir nichts über die Phänomene wissen, die diese Halbwissenschaften zu erklären vorgeben: Über die Geburtszeit, den Ort und die zugehörige kosmische Konstellation alleine können wir keinen Menschen definieren. Und den Blick in eine Glaskugel können wir auch nicht erklären – ob er nun Sinn macht oder nicht.

Allan: (lacht) Auf so etwas vertraue ich auch nicht. Das ist Illusion, an die man glaubt oder nicht. Ich liebe die Vorstellung, vieles nicht zu wissen. Natürlich erfährt man im Lauf seines Lebens immer mehr, aber eigentlich doch nicht sehr viel. Und wenn man weiß, dass man mehr oder weniger nichts weiß, bleibt man wach und versucht weiter zu lernen, etwas zu erfahren. Das ist der einzige Grund dafür.

G&B: Also: Leben heißt lernen und fragen, und das bedeutet zu wachsen. Das gilt auch für die Musik.

Allan: Genau. (grinst) Ich erinnere mich noch an eine Situation, vor vielen Jahren. Wir waren unterwegs und zu viert in irgendeinem Hotelzimmer. Kennst du diese Situation zwischen Schlaf und Aufwachen? Für den Bruchteil einer Sekunde, wirklich nur ganz kurz, hatte ich das Gefühl, alles zu verstehen: Es war so einfach: Ich konnte alles ganz klar erkennen und verstehen! Es war alles so einfach und leicht! Ich kann es nicht erklären – und kurz darauf war es jedenfalls wieder weg. Vielleicht war es Teil eines Traums, oder so etwas. Ein unbeschreibliches Gefühl ...

G&B: Das extreme Gegenstück zu Depression und Existenzängsten also?

Allan: Ja. Wochen danach hatte ich noch etwas von diesem Gefühl, von diesem Geschmack. Aber es wurde jeden Tag weniger. Ich hatte noch eine andere Art von Traum – jedes Mal anders, aber die Situation war die gleiche: Ich laufe die Straße runter und höre Musik. Irgendjemand spielt Gitarre, so wie ich es noch nie gehört habe – unglaublich, absolut verrückt! Ich gehe weiter und befinde mich vor einem Musikgeschäft. Die Tür steht offen, ich schaue rein und sehe diese Person Gitarre spielen – aber diese Gitarristen in meinen Träumen drehen mir immer nur den Rücken zu! Ich kann nie ihr Gesicht sehen. Ist das nicht abgedreht?

G&B: Der Typ ist Miles Davis, er hat inzwischen Gitarre gelernt.

Allan: Hahaha! Aber solche Träume sind gut. Wenn ich wach werde, versuche ich mich immer zu erinnern, was ich gehört habe. In meinem Unterbewusstsein ist es da, aber ich komme nicht ran an die Noten. Vielleicht bekomme ich mit der Zeit aber etwas von der Essenz dieser Situation mit. Es ist verrückt: Je älter ich werde, umso schlimmer wird es; aber es wird auch besser, denn man lernt ja auch etwas dabei. (grinst) Dafür wird es mit der Zeit immer gefährlicher in den Spiegel zu schauen.

G&B: Du wirkst aber heute viel ausgeglichener und positiver als früher.

Allan: Wirklich? Ich weiß nicht. Vielleicht ist es ja so, aber ich merke das nicht ... Ich hatte zuletzt auch sehr viel mit anderen Dingen zu tun als mit der Musik. Ich bin durch das Land geflogen und habe meine Bier-Handpumpe promotet, war auf verschiedenen Bier-Festivals usw. Es ist eine spezielle Handzapfanlage, eine Vakuumpumpe. Irgendwann habe ich dann meine Anteile an dieser Erfindung verkauft, inzwischen sieht es aber so aus, dass ich wieder in diesem Geschäft bin. Eigentlich war es nur ein Hobby, bis Freunde mir sagten, ich könne doch damit sicher auch Geld machen. Leider war ich ja mit der Musik in kommerzieller Hinsicht nie so erfolgreich, dass wirklich viel Geld reinkam. Eigentlich wollte ich natürlich immer lieber nur Gitarre spielen, aber auch diese Bier-Geschichte ist etwas, das ich sehr mag.

G&B: Hast du irgendwelche interessanten CDs gehört in der letzten Zeit?

Allan: Weißt du, das ist so eine andere merkwürdige Sache in meinem Leben. Als Kind war ich absolut fasziniert von der Plattensammlung meines Vaters, und ich entdeckte, welche Gefühle und Stimmungen mit Musik zusammenhängen können. Ich fing an zu weinen, wenn ich bestimmte Sachen hörte, oder ich lachte los – und so lernte ich die Musik zu lieben. Ich wollte auch immer nur Musikhörer werden; Musiker wurde ich mehr oder weniger durch Zufall. Heute arbeite ich mit ganz hervorragenden Leuten zusammen, und natürlich höre ich dabei ihre Musik. Aber, ehrlich gesagt, wenn ich heute mal alleine irgendwo bin, höre ich kaum Musik, und wenn dann meist was Klassisches. Oder ich gehe in den Pub und trinke ein Bier, das macht mir mehr Spaß. (grinst) Mein Kopf ist sowieso voll Musik, und ich muss erst mal lernen, diese Musik da raus zu lassen. Und ich möchte mich auch nicht in eine bestimmte Richtung lenken; denn wenn man etwas gut findet, möchte man sich vielleicht in eine ähnliche Richtung bewegen. Was ich ab und zu mal mache, ist Musik im Dunkeln zu hören. Dann gehe ich in mein Studio, mach das Licht aus, lege mich flach auf den Boden, und dann höre ich wirklich nur. Das ist ganz hilfreich, ganz beruhigend, wenn man mal depressiv ist. Ein gutes Gefühl; man denkt dann, man wäre mitten drin in der Musik. Faszinierend. Das Interesse an Musik werde ich wohl nie verlieren. (grinst) Da fällt mir noch was ein: Als ich jünger war, dachte ich immer, mit zunehmendem Alter würde ich mich weniger für Frauen interessieren; ich dachte, das alles wäre dann vielleicht nicht mehr so reizvoll für mich. Aber ganz im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Ein Desaster! Eine Katastrophe.

G&B: Das gibt uns Hoffnung! Vielen Dank.

Technik

Allan ist seit drei Jahren Carvin-Endorser. Mit seinen früheren Custom-made-Headless-Gitarren (überwiegend aus Steinberger-Teilen gefertigt) war er eigentlich zufrieden, musste aber auch schon mal ein paar Jahre auf ein neues Instrument warten. „Ich wusste dann nie genau, ob ich das noch erleben würde. Und das war der primäre Grund, mit Carvin zusammenzuarbeiten: sie sind schneller.“ So ist auch die technische Konstruktion seiner Carvin-Gitarren der seiner früheren Custom-Modelle sehr ähnlich (Humbucker Pickups, Tune-o-matic-Bridge), Korpusform und Design sind etwas ergonomischer ausgefallen (siehe auch http://www.carvin.com). Allan spielt in den vergangenen Jahren verschiedene Mesa/Boogie-Amps. Vor drei Jahren bekam er dann in Japan einen der ersten Prototypen des digitalen DG1000-Preamps von Yamaha in die Finger. „Und der hat mir sofort absolut gefallen. Ich benutze diesen Preamp seitdem und habe auch das komplette neue Album damit eingespielt. Im Gegensatz zu den neuen Modelling-Amplifiers ist dieser Preamp flexibler.“ Live spielte Holdsworth in der Folgezeit zwei DG100-Combos (mit je zwei 12"-Lautsprechern) bevor er zu zwei DG80-Modellen (mit 1×12"-Bestückung) wechselte, gelegentlich mit zusätzlichen 1×12"-Boxen. „Ein schönes, kleines Setup mit hervorragendem Sound: Ich nutze jeweils einen Preamp der Combos für verzerrte Sounds, den anderen für die cleanen Sachen. Jede Vorstufe steuert dabei dann aber beide Endstufen der Combos an, und so habe ich immer die Möglichkeit in stereo zu spielen. Das macht die Sache sehr viel einfacher.“ „Yamaha hat in diesen Combos auch genau die Speaker, die ich sehr mag: Es sind Celestion G12/100, aber nicht die Sorte, die man normalerweise kennt; sondern sie entsprechen exakt den Lautsprechern, die sie früher in den Mesa/Boogie-Amps hatten, als BlackShadow-Speaker. Die konnte man nicht kaufen, die hat Celestion nur für Boogie gebaut. Und diesen Sound mag ich sehr.“ Den Wechsel von seinen Mesa/Boogie Röhren-Amps zu den digitalen Yamaha-Verstärkern bei der letzten Produktion, umschreibt Holdsworth sehr plastisch: „In diesem Zusammenhang war mir der Sound der Boogies zu haarig; die Yamahas klangen da delikater, etwas konzentrierter. Sie reagieren noch sensibler auf die Dynamik des Anschlags sowie auf den Lautstärkeregler meiner Gitarre. Und das ist wichtig.“ Holdsworth betont, dass er nie dogmatischer Verfechter der Röhrentechnologie war: „In den ganzen Jahren habe ich eine Menge wirklich guter Transistor-Amps kennen gelernt; ich war nie jemand, der nur an Röhren glaubte. Ich habe ja auch jahrelang einen Amp von Hartley/Thompson gespielt, dann einen Pearce – beides großartige Transistorverstärker – aber eben auch Marshalls und Boogies. Und dieser neue Digital-Amp funktioniert einfach sehr gut. Sein Frequenzgang taugt bestimmt nicht, um darüber Musik zu hören, aber er berücksichtigt sehr genau die Eigenarten einer E-Gitarre. Ich war zuerst sehr überrascht. dass mir so etwas gefällt.“ Aufgenommen hat Holdsworth mit einer 32Spur-Maschine von Mitsubishi. „Viele junge Musiker denken Digital sei gleich Digital – sie glauben der Werbung. Aber bei digitalem Equipment ist es genau wie bei anderen Sachen auch: entweder ist es gut oder es ist schlecht. Nimm mal was mit einer A-Dat auf und vergleiche es mit dieser digitalen Mitsubishi-Bandmaschine – dazwischen liegen Welten, es ist unglaublich! Neulich war ich mit Gary Husband und Jimmie Johnson in einem Studio in L.A., und da hatten sie eine neue Maschine von Euphonics, eine R1, mit 24bit/96khz-Technologie – und das war wirklich unbeschreiblich, das war noch einmal ein riesiger Schritt nach vorne. Ich wollte diese Maschine überhaupt nicht benutzen, sonst hätte ich sie für spätere Produktionen wohl immer mieten müssen. Alles andere gefällt dir dann nicht mehr ...“ Holdsworth ist sich auch sicher, dass selbst solche technischen Differenzen auf höchstem Niveau, bei jedem Musikhörer wirken – denn es geht bei der Aufnahmetechnologie ja grundsätzlich immer um Wandlungsprozesse, um Übertragungen auf andere Medien und wieder zurück in die schwingende Luft. „Es wird nie so gut klingen, wie das musikalische Ereignis an sich“, meint Allan. „Aber je besser die Technologie, umso näher kommt es dem Original. Und Digitaltechnologie kann heute besser sein als die analoge Technik. Darauf habe ich lange gewartet. Es bringt auch nichts, diese technische Entwicklung zu ignorieren; denn Musik ist nun mal auch Sound, das ist eine enge Verbindung, physikalisch wie spirituell. Und Noten, die man spielt, drücken einfach mehr aus, wenn sie gut klingen.“ Noch eine Anmerkung zu Allans wiederentdecktem Zweitinstrument, der SynthAxe (s. Foto links). Hierbei handelt es sich praktisch um einen MIDI-Controller in Gitarrenform, der 1985 von Bill Aitken auf den Markt gebracht wurde. Die rechte Hand des Spielers bedient ein Tastenfeld am Instrument, diverse Schalter, ein Whammy und die so genannten Trigger-Strings, die durch Berührung Klangveränderungen ermöglichen. Außerdem gehört ein Pedalboard zur Steuerung. Im Gegensatz zu MIDI-Gitarren, bei denen die Saitenschwingung in MIDI-Daten umgewandelt wird (mit den bekannten Zeitverzögerungsproblemen), sind die „Saiten“ der SynthAxe in Wirklichkeit Sensoren; ebenfalls die „Bünde“ des Instruments, die in jeweils 6 Zonen aufgeteilt sind. Trifft also eine bestimmte Saite auf einen bestimmten Bund, setzt der Prozessor der SynthAxe diese Information in eine bestimmte Tonhöhe um. Spezielle Bending-Sensoren sorgen dafür, dass auch die Tonhöhe gezogener Saiten adäquat berechnet und umgesetzt wird. Die Saiten dieses Instruments müssen also nicht angeschlagen werden, um Signale zu erzeugen. Die SynthAxe wird übrigens standardmäßig mit .013er Saiten in allen 6 Positionen bestückt, was ein sehr spezielles, nicht unbedingt E-Gitarren-typisches Spielgefühl vermittelt. Bendings, Hammer-Ons oder Pull Offs, Vibrati etc. sind durch die dünnen Saiten in keiner Lage ein Problem. Verbunden mit Synthesizer-Sound-Modulen (früher meist von Yamaha und Oberheim) sind alle denkbaren Sounds realisierbar. Ein komplettes SynthAxe-System kostete 1986 übrigens noch ca. £ 10,000 (runde DM 45000,–), heute liegt der Gebrauchtmarktpreis bei ca. $ 5000. Weitere Details über dieses vom Aussterben bedrohte Instrument erfährt man unter http://www.hollis.co.uk/john/synthaxe.htm

English version by ChatGPT

GB 2000

"I know that I know nothing, I know that I know nothing, I know that I know nothing, I know that I know nothing, I know that I know nothing."

ALLAN HOLDSWORTH HAS BEEN ESTABLISHED AS AN ICON OF GUITAR MUSIC FOR A QUARTER OF A CENTURY, AND HE BELONGS TO THE VERY FEW MUSICIANS WHO CAN BE IMMEDIATELY IDENTIFIED BY EVEN FEWER NOTES. HIS HIGHLY DEVELOPED LEGATO PLAYING ON THE SYNTHAXE AND ELECTRIC GUITAR HAS BECOME A TRADEMARK SOUND UNATTAINABLE FOR OTHER INSTRUMENTALISTS. AS JOHN SCOFIELD SO APTLY PUT IT IN

G&B 04/2000: "HOLDSWORTH IS INDESCRIBABLE, HE IS AN INCREDIBLE MUSICIAN. I'VE NEVER HEARD ANYONE PLAY GUITAR LIKE HIM." NOW WE CAN ALL CONTINUE TO BE AMAZED (ALONG WITH JOHN SCOFIELD) BECAUSE A NEW ALBUM BY THE LEGENDARY GUITARIST, 'THE SIXTEEN MEN OF TAIN' (FMS/CREAM), IS NOW AVAILABLE.

Holdsworth's last recording, 'None Too Soon' (1996), which featured interpretations of jazz and pop standards, was surprising. This time, he has limited himself to his own compositions. Besides his use of the SynthAxe, which used to be his second main instrument alongside the analog electric guitar, what surprises most is the contrast with the impressive double bass sound of Dave Carpenter, who is also a permanent member of Scott Henderson's band. In addition to drummer Gary Novak, who completes the Holdsworth Trio, guest appearances are made by trumpeter Walt Fowler (on two tracks), known for his work on many Frank Zappa productions, and drummer Chad Wackerman (on one track). The recording was done, as always, in Holdsworth's home studio, "The Brewery," located in an old garage next to his house in Vista, CA, between Los Angeles and San Diego. Here are excerpts from a conversation with Allan Holdsworth, who was in Germany at the end of February to promote his new album. He will be returning in May, along with his band - see dates below. First question: Who are these 16 Men from Tain that Allan has immortalized in the title of his current CD?

Allan: Tain is a town in Scotland, and they have distilleries there that produce very good single malt Scotch. Unlike blended whisky, which is composed of several types from different regions, I prefer these pure single malts. I also taste very big differences between these different whisky types. Glenmorange is my favorite whisky, and they had one variety, 18 years old, and on that bottle, it said, "Handcrafted by the 16 Men from Tain." In this distillery, only 16 people work. When I wrote this piece, it was a very festive thing. (grins) And whenever it gets festive, I think of alcohol - so in that sense, it was the perfect title for an album.

G&B: So there's also music between rock & roll and jazz that was inspired by drugs."

Allan: (laughs) Yes, that's true.

G&B: How did the use of the double bass come about – it hasn't been heard in your music before.

Allan: You're right, not on any of my previous solo albums. I don't count "None Too Soon" because the music wasn't mine; I felt like a guest on that one. So, I knew that Dave played double bass, and when we started this production, I wanted to do something calmer than "Hard Hat Area" (from 1993), but it still had to have energy.

G&B: And with Walt Fowler, you've added another interesting color to your music.

Allan: I've always liked his trumpet sound because it's very soft and somewhat like a flugelhorn.

G&B: It seems that softer, warmer tones are generally closer to your style.

Allan: Perhaps. In any case, it was a challenge to achieve the electric guitar tone I like, with distortion, in this context. But I think we succeeded.

G&B: How would you describe the evolution of your music since "Hard Hat Area"?

Allan: It's like life: it happens. I don't dictate to the music. I believe in what I want to do, and I let it happen. Of course, you have to take care of things like a record contract, or it won't work. But otherwise, it's like life: You know you never really know anything. That's the beauty of life; that's what makes life great. It's great not to understand how a woman thinks, for example.

G&B: When I talk to people who are fascinated by esotericism and astrology, my standpoint is always that we don't really know anything about the phenomena that these pseudosciences claim to explain. Just from birth time, place, and associated cosmic constellation, we can't define a person. And we can't explain the gaze into a crystal ball either – whether it makes sense or not.

Allan: (laughs) I don't trust in that kind of thing either. It's illusion, something you either believe in or not. I love the idea of not knowing many things. Of course, you learn more over the course of your life, but in reality, not that much. And when you know that you more or less know nothing, you stay awake and keep trying to learn, to experience something. That's the only reason for it.

G&B: So, life means learning and asking questions, and that means growing. The same goes for music.

Allan: Exactly. (grinning) I remember a situation from many years ago. We were on the road, four of us in some hotel room. Do you know that state between sleep and waking up? For a fraction of a second, really just a very short moment, I felt like I understood everything: It was so simple, I could see and understand everything so clearly! Everything was so simple and effortless! I can't explain it – and shortly after, it was gone anyway. Maybe it was part of a dream or something. An indescribable feeling...

G&B: The extreme opposite of depression and existential fears, right?

Allan: Yes. Weeks later, I still had a trace of that feeling, that taste. But it diminished every day. I had another kind of dream – different each time, but the situation was the same: I'm walking down the street, and I hear music. Someone is playing the guitar like I've never heard before – incredible, absolutely crazy! I keep walking and find myself in front of a music store. The door is open, I look inside and see this person playing the guitar – but these guitarists in my dreams always turn their backs to me! I can never see their faces. Isn't that bizarre?

G&B: The guy is Miles Davis; he has learned to play the guitar by now.

Allan: Hahaha! But such dreams are good. When I wake up, I always try to remember what I heard. It's there in my subconscious, but I can't get to the notes. Maybe over time, I'll get some essence of that situation. It's crazy: The older I get, the worse it gets; but it also gets better because you learn something along the way. (grinning) That's why it's getting more dangerous to look in the mirror over time.

G&B: But you seem much more balanced and positive today than before.

Allan: Really? I don't know. Maybe it's true, but I don't notice it... I've been involved in a lot of other things lately besides music. I've been flying around the country promoting my beer hand pump, attending various beer festivals, and so on. It's a special hand-pumped beer dispenser, a vacuum pump. Eventually, I sold my shares in that invention, but it looks like I'm back in that business again. Initially, it was just a hobby until friends told me I could probably make money with it. Unfortunately, I was never so commercially successful with music that a lot of money was coming in. Of course, I always wanted to just play the guitar, but this beer thing is something I really enjoy too.

G&B: Have you heard any interesting CDs lately?

Allan: You know, that's another strange thing in my life. As a child, I was absolutely fascinated by my father's record collection, and I discovered the emotions and moods that can be connected to music. I would start to cry when I heard certain things, or I would burst into laughter – and that's how I learned to love music. I always wanted to be a music listener; becoming a musician happened more or less by chance. Today, I work with some really outstanding people, and of course, I listen to their music. But honestly, when I'm alone these days, I hardly listen to music, and if I do, it's usually something classical. Or I go to the pub and have a beer; that's more enjoyable for me. (grinning) My head is full of music anyway, and I have to learn to let that music out. I also don't want to be steered in a particular direction because if you like something, you might want to move in a similar direction. What I occasionally do is listen to music in the dark. I go into my studio, turn off the lights, lie flat on the floor, and then I really just listen. It's quite helpful, very calming when you're feeling down. A good feeling; you feel like you're right in the middle of the music. Fascinating. I don't think I'll ever lose interest in music. (grinning) Oh, something else comes to mind: When I was younger, I always thought that as I got older, I would be less interested in women; I thought maybe it wouldn't be as exciting for me. But quite the opposite, it keeps getting worse. A disaster! A catastrophe.

G&B: That gives us hope! Thank you very much.

TECHNICAL

Allan Holdsworth has been a Carvin endorser for the past three years. He was generally satisfied with his previous custom-made headless guitars, mostly constructed from Steinberger parts. However, there were times when he had to wait for several years to get a new instrument. The primary reason for his collaboration with Carvin was their faster turnaround time.

The technical construction of his Carvin guitars closely resembled that of his previous custom models, featuring Humbucker pickups and Tune-o-matic bridges. The body shape and design of the Carvin guitars were slightly more ergonomic.

Over the past few years, Allan had been using various Mesa/Boogie amplifiers. However, three years ago, he got his hands on one of the first prototypes of Yamaha's digital DG1000 preamp in Japan, and he immediately liked it. He had been using this preamp ever since and had even recorded his entire new album with it. In contrast to the new modeling amplifiers, Allan found this preamp to be more flexible.

For live performances, Holdsworth had used two DG100 combos, each with two 12-inch speakers, before switching to two DG80 models with 1x12-inch configurations, occasionally accompanied by additional 1x12-inch speaker cabinets. This setup allowed him to have a beautiful, compact setup with excellent sound. He utilized one combo's preamp for distorted sounds and the other for clean tones. Both preamps drove both combos' power sections, providing him with the option to play in stereo, making things much more straightforward.

He particularly liked the speakers in the Yamaha combos, which were Celestion G12/100 speakers, but not the typical kind you'd find. Instead, they precisely matched the speakers that were previously used in Mesa/Boogie amps, known as BlackShadow speakers. These speakers were not available for purchase separately; Celestion had specifically designed them for Boogie. Allan appreciated the sound they produced.

Regarding his switch from Mesa/Boogie tube amplifiers to Yamaha's digital amplifiers for his recent production, Holdsworth described it vividly. He felt that the sound of the Boogies was a bit too "hairy" for the context, while the Yamahas sounded more delicate and focused. He found that they responded even more sensitively to the dynamics of his playing and the volume control on his guitar, which he considered crucial.

Holdsworth emphasized that he had never been a dogmatic advocate of tube technology. He had explored many high-quality transistor amplifiers over the years and had played through amplifiers like Hartley/Thompson and Pearce, which were excellent transistor amps. He had also used Marshalls and Boogies. Therefore, his positive experience with the new digital amplifier was a revelation.

In terms of recording, Allan used a 32-track Mitsubishi machine. He highlighted that in digital equipment, just like in other things, there was a significant difference between good and bad quality. He cited an example of comparing A-Dat recordings with the Mitsubishi digital tape machine, emphasizing the vast gulf in quality. He also mentioned encountering a new Euphonics R1 machine with 24-bit/96kHz technology in an L.A. studio, which he found incredible and a significant step forward.

Holdsworth was confident that even these technical differences at the highest level made an impact on every music listener. Recording technology, he believed, was always about transformation processes, transferring to other media and back into the vibrating air. While it might never sound as good as the live musical experience, the better the technology, the closer it got to the original. Digital technology could be superior to analog in today's context.

Lastly, he made a note about his rediscovered secondary instrument, the SynthAxe, which is a MIDI controller in the form of a guitar. Allan used it in combination with synthesizer sound modules to create various sounds. He explained how the SynthAxe worked, with sensors for strings and frets, as well as special bending sensors. The instrument didn't require strings to be physically plucked to produce signals. Allan described its unique feel with .013 gauge strings in all six positions and how it allowed for various techniques like bendings, hammer-ons, pull-offs, and vibrato.

The complete SynthAxe system was quite expensive in the past but could now be found on the used market for around $5000. Allan pointed out the importance of technological advancements in music and sound, stressing that ignoring these developments wouldn't be productive. Music was not just about notes but also about the quality of sound, which had both physical and spiritual connections to it.