Gitarre & Bass (2010)

From Allan Holdsworth Information Center

Summary: Allan Holdsworth, the iconic guitarist known for his unique legato sound, reflects on his improvisational project with a quartet [HoBoLeMa] and discusses his sound ideas in a conversation. He addresses stage fright, influences like Django Reinhardt, and future projects. Holdsworth also mentions his preference for Carvin Guitars, Yamaha amplifiers, and Magicstomp effects. Despite challenges with bootlegging, he remains dedicated to his music. He plans to release new material on his own label and emphasizes the importance of adapting to internet marketing. [This summary was written by ChatGPT in 2023 based on the article text below.]

Original German version

ALLAN HOLDSWORTH, LEGENDE

VOR DEM KONZERT MIT BASSIST TONY LEVIN UND DEN SCHLAGZEUGERN PAT MASTELOTTO UND TERRY BOZZIO IST GITARRIST ALLAN HOLDSWORTH NICHT ZU SPRECHEN. ER TIGERT IM BERLINER QUASIMODO AUF UND AB UND BEOBACHTET DEN AUFBAU VON BOZZIOS RIESEN-DRUM-SET. DASS DIESER EPOCHALE GITARRIST VOR KONZERTEN KEINE INTERVIEWS GIBT, WEIL ER UNTER LAMPENFIEBER LEIDET, HÄTTE ICH NICHT ERWARTET.

Aber Allan Holdsworth wollte reden. Vor dem Gig im Quasimodo gab er mir ganz freundlich seine Telefonnummer und meinte, ich solle ihn nach Ende der Tour einfach anrufen. Gesagt, getan, und ein völlig entspanntes Gespräch entwickelte sich von Kontinent zu Kontinent. Darin blickt der mittlerweile 63-Jährige, der in Vista, Kalifornien lebt, auf das spannende Improvisationsprojekt seines aktuellen Quartetts zurück und gibt einen Ausblick auf das, was seine Fans demnächst erwarten dürfen. Der Brite Allan Holdsworth startete seine Karriere in den 60er-Jahren in London, wo er zuerst bei Trompeter Ian Carrs Band Nucleus und anschließend bei Jon Hisemans Colosseum-Nachfolger Tempest spielte. Die Art-Rock-Pioniere Soft Machine bereicherte er von 1973 bis 1975, gleichzeitig begann er in der epochalen Band Lifetime des amerikanischen Schlagzeugers Tony Williams mitzuwirken. In den frühen 80er Jahren siedelte Allan Holdsworth nach Amerika über und begann seine Solokarriere voranzutreiben. Holdsworth’s Legato-Sound ist einzigartig. Seine kraftvollen Fusion-Linien mit intelligenten bis kaum nachvollziehbaren Voicings und Melodielinien inspirierten unzählige Gitarristen – aber jeder Versuch, diesen Stil zu kopieren, bleibt überflüssig. Denn dieser Musiker ist ein Unikum. Allan Holdsworth ist außerhalb seiner musikalischen Arbeitsbereiche auch als passionierter Rennradfahrer und Bierkenner bekannt; das eigene Patent auf eine Bierzapfvorrichtung ist ein wichtiger Punkt in seiner Biografie.

Danke für das spannende Berliner Konzert in dieser wilden Besetzung. Das war wohl auch für dich ein spezielles Ereignis, da die Stücke nicht vorbereitet waren.

Ich denke, für uns alle war dieses Projekt sehr speziell. Keiner der Jungs macht so etwas in seinen Bands. Vielleicht gibt es mal kleine Parts, die nur improvisiert sind, aber größtenteils ist die Musik, die wir normalerweise spielen, auskomponiert. Es war also für alle einzigartig. Manche Leute mögen so was, andere überhaupt nicht ...

Auf deiner Website hattest du dazu eine Erklärung abgegeben.

Ja, ich habe nämlich einige fiese E-Mails bekommen, als wir unsere Tour entlang der amerikanischen Westküste machten. Ich fühlte mich persönlich angegriffen von Leuten, die das Programm hassten und dachten, ich würde meine Musik mit dieser Besetzung spielen. Einige waren sehr aufgeregt, und deshalb habe ich eine Notiz auf meine Website gepackt. Zu aller erst ist dies nicht meine Band, und wir spielen wirklich alles frei und improvisiert.

Wie waren denn die europäischen Reaktionen?

Besser. Ich glaube, es hat viel geholfen, dass diese Tour als improvisierte Tour und als Kollektiv angekündigt wurde und nicht als meine Band. Dadurch war das Publikum darauf vorbereitet, was sie sehen und hören würden. Es ist eine große Herausforderung für mich, Tag für Tag etwas Neues zu finden. Ich habe auf dieser Tour eine Menge über mich gelernt. Und wir hatten definitiv auch schlechte Konzerte; meist haben wir gute Abende, manchmal extrem gute Abende und sehr selten auch mal ein richtig schlechtes Konzert. In der Hinsicht waren wir in Berlin sehr glücklich: Es war unser erstes Konzert der Tour, und das deutsche Publikum ist hungrig nach solchen Sachen. Manchmal sind erste Gigs noch etwas rau. Aber diesmal gab es keine Ausreden, weil wir nichts vergessen konnten. Allerdings war die Bühne etwas zu klein für uns alle ...

Da ja sehr viele Schlagzeuger, Bassisten und Gitarristen im Publikum waren: Ist es eigentlich schwieriger, für ein Publikum zu spielen, das zu 95 Prozent aus Musikern besteht?

Das kann sein, muss aber nicht. Es ist normal für dieses Genre, denke ich. Es kann manchmal nervenaufreibend sein. Da musst du manchmal schon ein paar Bier intus haben, um zu relaxen. Es ist halt Männermusik; die einzigen Mädchen, die bei uns im Publikum sind, sind Freundinnen von Fans, die an den Haaren mitgeschleift wurden, schreiend und kreischend (lacht).

Dein Sound und dein Legatospiel wird von vielen Gitarristen bewundert und kopiert. Wie arbeitest du an deinen Sound-Ideen?

Grundsätzlich startet der Sound in deinem Kopf und du arbeitest an deinem Instrument und mit deinem Equipment, um dem Sound, den du gehört hast, so nahe wie möglich zu kommen. Du schaffst es nie ganz, aber solange man weiß, dass man nichts weiß, ist das OK für mich. Es deprimiert mich mittlerweile nicht mehr.

Du suchst und versuchst, deinen Sound und die Musik zu verbessern. Wie viele deiner Sounds standen bei den improvisierten Konzerten denn schon vorher fest, und wie viele davon entstanden ebenfalls frei improvisiert?

Einige der Sounds habe ich schon in eigenen Bands versucht, mit dieser Band brauchte ich allerdings andere Sachen. Und ich wollte wirklich mit neuen Ideen kommen. Ich habe drei Yamaha-Magicstomps dabei (Bodeneffektgeräte mit Amp-Modeler und Multieffekt-Möglichkeiten), und ein Programm für den Computer, den ich mitgenommen hatte. Damit habe ich herumexperimentiert, um einen Weg zu finden, kreativ mit Sounds umzugehen. Neue Sounds lassen einen anders spielen, weil man andere Ideen hört.

Ich hatte in einem alten Interview gelesen, dass du unter Lampenfieber leidest, was man sich gar nicht vorstellen kann. Ist das immer noch so?

Es ist sogar schlimmer geworden im Laufe der Jahre. Als ich um die 20 war und mit Tony Williams spielte, war ich auch schon nervös, aber es war anders. Ich hatte nichts zu verlieren, weil mich niemand kannte und keiner Erwartungen an mich hatte. Das machte nicht so viel aus wie heute. Heute haben die Leute so viele Erwartungen, und ich denke immer „Oh Mann, vielleicht enttäusche ich diese Leute heute alle!“ – und das macht mich wirklich nervös! Ich mag es, nach dem Gig mit Leuten zu reden, davor macht es mich extrem nervös. Nach dem Soundcheck muss ich weg, an eine Stelle, wo es ganz still ist und ich meinen Kopf leer bekomme. Ich will nicht über Musik oder gestellte Fragen nachdenken.

Ein bisschen nervös sein ist aber gut, denke ich. Der deutsche Posaunist Albert Mangelsdorff sagte immer, wenn er nicht nervös war, dann wurde es ein schlechtes Konzert.

Das stimmt auf jeden Fall, denn diese Nervosität hält dich aufmerksam. Allerdings nur, wenn man sie unter Kontrolle behalten kann ... Und das fällt mir schwer. Normalerweise gehe ich nach dem Soundcheck weg und bleibe nicht mal mit meinen Musikern zusammen. Die bringen mich sonst nur dazu, über die Musik nachzudenken. Ich gehe in ein Restaurant, komme erst in letzter Minute zurück und tauche meine Hände in warmes Wasser. Ich bewege nur meine Hände im warmen Wasser. Wenn die Feuchtigkeit in meinen Fingerspitzen ist, fühlt sich die Gitarre besser an. Vor dem Gig spiele ich also nicht mehr, weil ich offen für spontane Ideen sein möchte.

Ich frage mich, ob deine Synth-Axe noch lebt.

Ja, erstaunlicherweise immer noch. Ich warte auf den Tag, an dem sie sich nicht mehr anschalten lässt. Bis jetzt hatte ich Glück. Im Laufe der Jahre hatte ich drei oder vier dieser Instrumente, jetzt ist nur noch eine übrig. Die nehme ich daher auch nirgendwo mit hin. Ich habe sie früher viel eingesetzt, und da ich jetzt Angst habe, dass sie verendet, setze ich sie höchstens noch in 20 % meiner Musik ein. Ich möchte nicht zu abhängig von ihr werden. Weißt du, die Synth Axe hat fast die E-Gitarre für mich zerstört. Ich wollte eine Zeitlang nur noch Synth Axe spielen. Dann gab es Probleme mit dem Hersteller, es gab Streit mit dem Vertrieb und die Firma ging pleite. Ich war sehr depressiv deswegen und habe alle verkauft, weil ich nicht an einem Instrument kleben bleiben wollte. Nach drei Monaten wurde ich komplett verrückt und organisierte eine neue, für die ich ein paar Gitarren eintauschte. Jetzt bleibt sie im Studio.

Hast du denn schon über Ersatz nachgedacht, über etwas neuere Systeme wie etwa die Roland-V-Guitar?

Ich habe schon eine V-Guitar, eine alte und eine ziemlich neue. Und ich besitze auch einen Roland-Controller, für den Fall, dass die Synth Axe wirklich mal kaputt geht.

Eine ganz andere Frage: Django Reinhardt wurde vor 100 Jahren geboren. Was für einen Einfluss hatte er auf deine Art Gitarre zu spielen?

Er hatte großen Einfluss! Ich habe zwar nie versucht ihn zu kopieren, weil ich mehr Zeit investierte, Charlie Christian zu studieren, dennoch war Django wichtig für mich. Ich habe alle Django-Reinhardt-Platten und jeder Gitarrist sollte eine große Sammlung seiner Musik haben. Alles war großartig an ihm: tolle Musik, starker Charakter ...

Wer hat dich sonst beeinflusst? Gibt es heute Gitarristen oder andere Instrumentalisten, die dich inspirieren?

Eigentlich inspiriert mich alles. Ich versuche, die Sachen, die ich mag, *rauszupicken*, egal, ob aus Jazz, Klassik oder Rock. Manchmal höre ich mir meine alten Klassikplatten an, Ravel, Debussy und Aaron Copland. Manchmal zerstört mich das regelrecht, dann fallen mir die Augen raus, weil es so großartig ist ... Aber diese Art von Inspiration mag ich auch. Ich mag Sachen, die dich etwas fühlen lassen, egal was.

Wer macht denn heute gute Musik?

Da gibt es so viele tolle Musiker, ich bin immer peinlich berührt, wenn ich einen nenne und den anderen vergesse.... Ich mag Tim Miller, ich mag James Moore, wenn er seine eigenen Sachen macht, mehr die JazzSachen , nicht so sehr das Fusion-Zeug. Ich mag Kurt Rosenwinkel, der ist unglaublich. Ich schätze Django Bates, ich mag Gary Husband am Klavier. Pat Metheny, John McLaughlin, John Scofield und einen, den ich immer vergesse, weil man ihn nicht mehr in erster Linie als Gitarristen sieht: George Benson! Er ist unglaublich... Es ist wie bei Nat King Cole, bei George Benson denkt man auch mehr an den Sänger als an den Instrumentalisten.

Was sind deine Pläne und Projekte?

Meine letzte Studioplatte liegt mittlerweile zehn Jahre zurück. Das war ,The Sixteen Men Of Tain‘. Das Problem war, dass ich durch ein paar persönlich schwierige Phasen gegangen bin. Ich habe mein Studio verloren und es dauerte eine Weile, bis ich wieder alles beieinander hatte. Ich habe meinen Agenten gewechselt, und der neue hat mich so auf Trab gehalten, dass ich dauernd unterwegs war. Dabei habe ich drei Alben voll mit neuem Material fertig zu Hause liegen! Und jetzt habe ich meinem Agenten gesagt, er soll einen Moment stoppen, mich zu booken, weil ich Zeit brauche, das alles fertigzustellen. Zwei Drittel des Materials sind schon fertig, alles komponiert und mit drei verschiedenen Bands aufgenommen, mit Jimmy Johnson und Gary Husband, Jimmy und Chad und Ernest Tipps und Joel Taylor. Es wird eine Mischung dieser drei Bands. Vielleicht mache ich eine Doppel-CD, ich weiß es noch nicht. Oder es werden drei verschiedene CDs.

Wird das neuen Album auf deinem eigenen Label erscheinen?

Die erste CD schulde ich Steve Vais FavoredNations-Label. Alle anderen wären meine Sache. Am Anfang war ich gegen das ganze Internet-Marketing, ich dachte, dass alles dadurch immer weiter kaputt gemacht wird. Aber ich musste meine Meinung ändern, offensichtlich ist es doch nicht so schlecht, weil man so alles selbst unter Kontrolle haben kann.

Fast alles; denn Menschen, die sich unfair bereichern, wird es immer geben. Es kann doch nicht angehen, dass auf freien Download-Portalen CDs schon vor dem Release-Datum angeboten werden?

Die ganzen Bootleg-Geschichten gehören da auch mit zu. Viele meiner Bootlegs, illegale Live-Mitschnitte, kommen aus Australien, die zerreißen uns Musiker ... Wir haben einen Gig in Italien gespielt und draußen gab es T-Shirts mit unseren Köpfen und Bootleg-CDs mit unserer Musik – alles komplett illegal. Diese Typen machen Geld und wir kriegen gar nichts!

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch!

Equipment

Allan Holdsworth spielt und bewirbt Instrumente von Carvin Guitars; die Carvin HF2 und HF2 Fatboy wurden nach seinen Vorstellungen konzipiert. Live spielt er aber auch immer noch Gitarren von Bill DeLap, einem Instrumentenbauer aus Monterey. Er verwendet 1mm-starke Dunlop-Plektren und LaBella-Saiten (.008er und .009er-Sätze). Verstärkt wird mit Amps von Yamaha (DG80 112) und auch den Hughes-&Kettner-Modellen TriAmp MKII und ZenTera. Momentan arbeitet Holdsworth bevorzugt mit Yamaha-Magicstomp-Effekten; er verwendet mehrere dieser Pedale parallel: eins für Chorus-, eins für Echo-Sounds und ein drittes für Amp-Sounds; gelegentlich kommen weitere Magicstomps für zusätzliche Effekte (Distortion, Pitch-Shifting, etc.) hinzu. Noch ein Tipp: Über den Artikel-Download auf www.gitarrebass.de findet man zehn weitere Interviews, Workshops, Features etc. die seit 1987 in G&B zum Thema Holdsworth erschienen sind.■

English version by ChatGPT, sept 2023

GB 2010

ALLAN HOLDSWORTH, LEGEND

Before the concert with bassist Tony Levin and drummers Pat Mastelotto and Terry Bozzio, guitarist Allan Holdsworth is not available for conversation. He paces back and forth in Berlin's Quasimodo, observing the setup of Bozzio's giant drum set. I hadn't expected this iconic guitarist to not give interviews before concerts due to stage fright.

But Allan Holdsworth wanted to talk. Before the gig at Quasimodo, he kindly gave me his phone number and suggested that I should call him after the tour. I did just that, and a completely relaxed conversation developed from continent to continent. In it, the now 63-year-old, who lives in Vista, California, looks back on the exciting improvisational project of his current quartet and gives an outlook on what his fans can expect in the near future. British-born Allan Holdsworth began his career in the 1960s in London, where he first played with trumpeter Ian Carr's band Nucleus and then with Jon Hiseman's Colosseum successor, Tempest. He enriched the art-rock pioneers Soft Machine from 1973 to 1975, simultaneously becoming involved in the groundbreaking band Lifetime led by American drummer Tony Williams. In the early 1980s, Allan Holdsworth moved to America and began advancing his solo career. Holdsworth's legato sound is unique. His powerful fusion lines with intelligent, almost incomprehensible voicings and melodies inspired countless guitarists – but any attempt to copy this style remains unnecessary. Because this musician is one of a kind. Allan Holdsworth is also known outside of his musical endeavors as a passionate cyclist and beer connoisseur; having a patent on a beer-tapping device is an important point in his biography.

Thank you for the exciting concert in Berlin with this unconventional lineup. It must have been a special event for you as well, considering the pieces were not prepared in advance.

I think this project was very special for all of us. None of the guys do something like this in their other bands. Perhaps there are some small parts that are improvised, but for the most part, the music we usually play is composed. So, it was unique for everyone. Some people like this sort of thing, while others do not...

You had posted an explanation about it on your website.

Yes, I received some nasty emails when we were touring along the American West Coast. I felt personally attacked by people who hated the program and thought I would be playing my music with this lineup. Some were very upset, so I put a note on my website. First of all, this is not my band, and we really play everything freely and improvised.

How were the European reactions then?

Better. I think it helped a lot that this tour was announced as an improvised tour and as a collective, not as my band. This way, the audience was prepared for what they would see and hear. It's a big challenge for me to find something new every day. I've learned a lot about myself on this tour. And we definitely had some bad concerts; mostly, we had good nights, sometimes extremely good nights, and very rarely a really bad concert. In that regard, we were very lucky in Berlin: It was our first concert of the tour, and the German audience is hungry for such things. Sometimes, first gigs can be a bit rough. But this time, there were no excuses because we couldn't forget anything. However, the stage was a bit too small for all of us...

Since there were many drummers, bassists, and guitarists in the audience: Is it actually more difficult to play for an audience that consists of 95 percent musicians?

It can be, but it doesn't have to be. It's normal for this genre, I think. It can sometimes be nerve-wracking. Sometimes, you have to have a few beers to relax. It's just manly music; the only girls in our audience are fans' girlfriends who were dragged along, screaming and yelling (laughs).

Your sound and legato playing are admired and copied by many guitarists. How do you work on your sound ideas?

Basically, the sound starts in your head, and you work on your instrument and with your equipment to get as close as possible to the sound you've heard. You never quite achieve it, but as long as you know you don't know, that's okay with me. It doesn't depress me anymore.

You seek and try to improve your sound and music. How many of your sounds were predetermined at the improvised concerts, and how many were also created freely improvised?

I've tried some of the sounds in my own bands before, but with this band, I needed different things. And I really wanted to come up with new ideas. I have three Yamaha Magicstomps (floor-effect devices with amp modeling and multi-effect capabilities), and a program for the computer that I brought with me. I experimented with it to find a way to be creative with sounds. New sounds make you play differently because you hear different ideas.

I read in an old interview that you suffer from stage fright, which is hard to imagine. Is that still the case?

It has actually gotten worse over the years. When I was around 20 and playing with Tony Williams, I was already nervous, but it was different. I had nothing to lose because nobody knew me, and nobody had any expectations of me. That didn't matter as much as it does today. Nowadays, people have so many expectations, and I always think, "Oh man, maybe I'm going to disappoint all these people today!" - and that really makes me nervous! I like talking to people after the gig, but before it, it makes me extremely nervous. After the soundcheck, I have to go away to a quiet place to clear my mind. I don't want to think about music or scripted questions.

But being a bit nervous is good, I think. The German trombonist Albert Mangelsdorff used to say that if he wasn't nervous, it would be a bad concert.

That's definitely true because that nervousness keeps you alert. However, only if you can control it... And that's difficult for me. Usually, after the soundcheck, I go away and don't even stay with my fellow musicians. Otherwise, they'll make me think about the music. I go to a restaurant, come back at the last minute, and immerse my hands in warm water. I just move my hands in warm water. When the moisture is in my fingertips, the guitar feels better. So, before the gig, I don't play anymore because I want to be open to spontaneous ideas.

I wonder if your SynthAxe is still alive.

Surprisingly, it is still alive. I'm waiting for the day when it won't turn on anymore. So far, I've been lucky. Over the years, I had three or four of these instruments, but now I only have one left. That's why I don't take it anywhere. I used it a lot in the past, and since I'm afraid it might die, I use it in only about 20% of my music at most. I don't want to become too dependent on it. You know, the SynthAxe almost ruined the electric guitar for me. For a while, I only wanted to play the SynthAxe. Then there were problems with the manufacturer, disputes with distributors, and the company went bankrupt. I was very depressed about it and sold them all because I didn't want to be stuck with one instrument. After three months, I went completely crazy and arranged for a new one, trading in a few guitars. Now it stays in the studio.

Have you considered a replacement, something newer like the Roland V-Guitar system?

I already have a V-Guitar, an old one and a fairly new one. And I also own a Roland controller, just in case the SynthAxe really breaks down.

A completely different question: Django Reinhardt was born 100 years ago. What influence did he have on your style of playing the guitar?

He had a significant influence! Although I never tried to copy him because I invested more time studying Charlie Christian, Django was still important to me. I have all of Django Reinhardt's records, and every guitarist should have a large collection of his music. Everything about him was great: amazing music, strong character...

Who else has influenced you? Are there guitarists or other instrumentalists today who inspire you?

Actually, everything inspires me. I try to pick out things I like, whether it's from jazz, classical, or rock. Sometimes I listen to my old classical records, Ravel, Debussy, and Aaron Copland. Sometimes it completely blows me away, and my eyes pop out because it's so magnificent... But I like that kind of inspiration too. I like things that make you feel something, no matter what.

Who is making good music today?

There are so many great musicians; I always feel awkward when I mention one and forget others... I like Tim Miller, I like James Moore when he does his own stuff, more the jazz stuff, not so much the fusion stuff. I like Kurt Rosenwinkel; he's incredible. I appreciate Django Bates, I like Gary Husband on the piano. Pat Metheny, John McLaughlin, John Scofield, and one I always forget because he's no longer primarily seen as a guitarist: George Benson! He's amazing... It's like Nat King Cole; with George Benson, you think more of the singer than the instrumentalist.

What are your plans and projects?

My last studio album is now ten years old, "The Sixteen Men Of Tain." The problem was that I went through some personally difficult phases. I lost my studio, and it took a while to get everything back together. I changed my agent, and the new one kept me so busy that I was constantly on the road. Meanwhile, I have three albums full of new material sitting at home! And now I've told my agent to stop booking me for a moment because I need time to finish it all. Two-thirds of the material is already done, all composed and recorded with three different bands, featuring Jimmy Johnson and Gary Husband, Jimmy and Chad, and Ernest Tibbs and Joel Taylor. It will be a mix of these three bands. Maybe I'll make a double CD, I don't know yet. Or it could be three different CDs.

Will the new album be released on your own label?

I owe the first CD to Steve Vai's Favored Nations label. All the others would be on my own label. Initially, I was against the whole internet marketing thing; I thought it was ruining everything. But I had to change my mind; obviously, it's not that bad because it allows you to have control over everything.

Fast alles; because there will always be people who unfairly enrich themselves. It can't be right that CDs are already being offered on free download platforms before their release date.

The whole bootlegging business is part of it too. Many of my bootlegs, illegal live recordings, come from Australia, and they rip us musicians off... We played a gig in Italy, and outside there were T-shirts with our faces and bootleg CDs with our music - all completely illegal. These guys make money, and we get nothing!

Thank you very much for the conversation!

Equipment

Allan Holdsworth plays and promotes instruments from Carvin Guitars; the Carvin HF2 and HF2 Fatboy were designed according to his specifications. However, he also plays guitars from Bill DeLap, an instrument maker from Monterey, for live performances. He uses 1mm thick Dunlop picks and LaBella strings (.008 and .009 sets). He uses amplifiers from Yamaha (DG80 112) and also Hughes & Kettner models like the TriAmp MKII and ZenTera. Currently, Holdsworth prefers to work with Yamaha Magicstomp effects; he uses several of these pedals in parallel: one for chorus, one for echo sounds, and a third for amp sounds; occasionally, he adds more Magicstomps for additional effects (distortion, pitch-shifting, etc.). Another tip: You can find ten more interviews, workshops, features, etc., on Holdsworth that have appeared in G&B since 1987 through the article download on www.gitarrebass.de.